Ziele und Engagement des IZEM
Über 20 Mio. Menschen in Deutschland leben mit einer oder mehreren chronischen Erkrankungen.[1] Bestehen mehrere Erkrankungen gleichzeitig, spricht man von Multimorbidität. Neben der individuellen Belastung steigt auch die kollektive Krankheitslast, denn die Versorgung chronisch kranker multimorbider Patientinnen und Patienten erfordert hohe zeitliche und finanzielle Ressourcen. Durch den hohen bürokratischen Aufwand und starre Behandlungsprogramme orientiert sich die Versorgung kaum an den Bedürfnissen der Betroffenen. Das wollen wir ändern und die Versorgung multimorbider chronisch Kranker stärker leitlinien- und bedarfsgerecht ausrichten.
Wir beim IZEM sind davon überzeugt: Die Gesundheitsversorgung muss sich nach den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten richten. Dafür stehen wir ein. Daher engagieren wir uns für die Weiterentwicklung bestehender Behandlungsprogramme und -strukturen, die wir stärker miteinander vernetzen und an den individuellen Bedürfnissen Betroffener ausrichten. Komorbiditäten müssen dabei angemessen berücksichtigt werden. Ärztinnen, Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten sollten unabhängig des Sektors, in dem sie arbeiten, umfassender zusammenarbeiten können. Nur so können bedarfsgerechte Versorgungsangebote angeboten werden. Gleichzeitig sollte der aktuelle Stand der Wissenschaft schnellstmöglich die Patientinnen und Patienten erreichen. Wir wollen lange Vorlaufzeiten, undefinierte Überleitsysteme und unklare Zuständigkeiten beseitigen. Daher setzen wir uns für eine transsektorale, vernetzte und am Stand der Wissenschaft ausgerichtete patientennahe Versorgung ein. Es geht darum Patientinnen und Patienten so lange wie möglich zu stabilisieren und gesund zu erhalten. Unnötige Folgeerkrankungen und Komplikationen sollten unbedingt vermieden werden.
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Unser Anspruch besteht darin, Prävention als wichtigen Teil der Krankenbehandlung zu begreifen. Denn bei multimorbiden Patientinnen und Patienten bedeutet Prävention immer die Vermeidung einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes. Es geht folglich auch darum, Betroffene darin zu befähigen, ihre chronische Grunderkrankung und damit assoziierte Folgeerkrankungen besser zu verstehen. Der eigene Beitrag zu einem besseren Behandlungsergebnis soll den Betroffenen nahegebracht und stärker bewusste werden. Von uns entwickelte und digital übersetzte Schulungskonzepte sollen Patientinnen und Patienten orts- und zeitunabhängig dabei helfen, sich selbst zu helfen. Indem wir Fachkräfte wie Community Health Nurses oder Lotsen schulen und telemedizinisch einbinden, geben wir Betroffenen und Angehörigen wichtige Ansprechpartnerinnen und -partner an die Hand, die sie auf ihrem Weg begleiten. Auf diese Weise helfen wir, dass betroffene Kranke nicht allein sind mit ihrer Erkrankung und sich jederzeit aufgehoben und sicher fühlen.
Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Versorgungsrealität. Indem wir aktuelle Leitlinien in standardisierte Vorgehensweisen (SOP) übersetzen, erleichtern wir Ärztinnen, Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten die Anwendung aktueller medizinischer Leitlinien. Im Rahmen anwendungsbezogener Forschung analysieren wir die aktuelle Versorgungssituation und identifizieren Barrieren und konkrete Handlungsbedarfe. Auf diese Weise machen wir uns die Wissenschaft zunutze, um innovative und evidenzbasierte Versorgungskonzepte und -formen zu entwickeln.
Wir beim IZEM stellen uns der Herausforderung, die Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen verbessern. Denn das ist unser Anspruch.
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